Freitag, März 29, 2024
Bauherrnopfer

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Die Esstisch-Lampe

Eines unserer langwierigsten Projekte kommt schön langsam auf die Zielgerade. Die Lampe über dem Esstisch. Sie sollte nicht alltäglich sein, vielleicht einen Hauch Bling-Bling enthalten und ein gutes Licht abgeben. Mittlerweile hängt sie und erzeugt auch schon ein wenig Licht 🙂

Begonnen hat die Entwicklung mit der letztendlich ergebnislosen Suche nach einer Hängeleuchte über dem Esstisch im Wohnzimmer. Es gab zwar einige die in Frage gekommen wären, allerdings scheiterte ein Kauf in jedem Fall am viel zu hohen Preis. Kaum eine der Lampen, welche sich in der engeren Auswahl befanden, sollte unter 1.500,- Euro kosten. Und jetzt mal ehrlich….1.500,- oder mehr für eine Lampe?….geht’s noch?

Nach längerer Suche im Internet kamen wir zum Schluss, dass es nur eine Möglichkeit für ein leistbares Unikat geben würde. Wir mussten die Lampe einfach selbst designen und bauen.

Ein erster Entwurf sah vor, dass die Lampe ein indirektes Licht über die Decke erzeugen, und durch einen Plexiglasstreifen in der Mitte den Tisch direkt ausleuchten würde. Damit man von Unten die Technik nicht sieht, sollten auf der Plexiglasplatte Acryl-‚Diamanten‘ liegen die das Licht brechen. Viel mehr Gedanken hatten wir uns, außer in Bezug auf die Größe, noch nicht gemacht.

Schritt 1:
Wir kauften eine sägeraue Baudiele 30 cm breit und 4 cm stark und ließen sie uns im Baumarkt gleich auf
100 cm kürzen. Danach wurde das Brett vom Tischler in drei Streifen geteilt. Der mittlere wurde um 80 cm gekürzt und halbiert. Die beiden äußeren wurde mit 6 cm Abstand zum Rand eingefräst. Abschließend wurden die Teile miteinander verleimt wodurch die ursprüngliche Breite des Bretts wieder vorhanden war. Nun gab es allerdings in der Mitte einen 5×80 cm großen Ausschnitt in dem später das Plexiglas sein sollte. Zudem wurden vier Ausnehmungen für Lampenfassungen gefräst, weil die eigentliche Idee LED-Stips zu verwenden an der Stromversorgung über einen Dimm-Aktor scheiterte. Der Einsatz von dimmbaren LED-Lampen war eine Voraussetzung.

Schritt 2:
Die ‚Rohlampe‘ wurde nun mit einem Meißel rundum bearbeitet, um aus der neuen Baudiele eine ’schon ewig verwendete‘ zu machen. Sie sollte so aussehen, als ob wir sie beim Bau verwendet hätten. Vermutlich fragst du dich, warum wir nicht gleich eine alte Latte genommen haben. Weil die nach ein paar Monaten im Matsch und Beton einfach vollkommen verzogen und schief waren, und zusätzlich der Dreck einfach nicht heraus zu bekommen war. Außerdem hatten sie alle eine leichte Schimmelbildung.

Schritt 3:
Das angeschnitzte Holz wurde nun mit einer Beize (Nussbaum dunkel) gebeizt, wodurch es eine sehr dunkle Farbe erhielt. Diese entsprach zwar nicht dem Aussehen einer alten Baudiele, da diese eher grau als braun werden, allerdings war es die perfekte Ausgangsbasis für den nächsten Arbeitsgang. Als die Beize eingezogen war, legten wir die Lampe in
den Schotter und sprangen wie die wilden darauf herum. Wir zogen das Holz hin und her und drückten es fest hinein. Dadurch erhielt der Rohling nun endlich den Effekt einer verwendeten Baudiele.

Schritt 4:
Online bestellten wir Acryl-Steine in unterschiedlichen Größen und Plexiglas-Streifen aus denen wir mittels
Acrylkleber eine entsprechende längliche ‚Box‘ anfertigten die, bevor wir sie von oben verschlossen, mit dem Lampenrahmen verschraubt und mit den Acrylsteinen befüllt wurde.

Schritt 5:
Anschließend montierten wir acht Lampenfassungen (E14) und verdrahteten diese. An jeder Ecke der Lampe wurde ein Haken angebracht.

Schritt 6:
Wir wussten lange Zeit nicht, wie wir den Kabelauslass aus der Decke gestalten sollten. Nichts wollte so recht zu unserer Lampe passen. Schlussendlich fiel die Entscheidung auf ein der Lampe entsprechendes Design. Wir besorgten uns also eine 20cm breite Baudiele und kürzten sie auf 60 cm. Das Brett frästen wir an der Oberseite so aus, dass wir die Kabel und Klemmen darin unterbrachten und behandelten es danach so wie zuvor die Lampe selbst. Dadurch erhielt sie einen vergleichbaren Look. durch das Brett führten wir ein Anschlusskabel mit einem transparenten Mantel und befestigten vier Haken an den Ecken. Das Brett
selbst wurde einfach mit vier Schrauben an die Decke geschraubt.

Schritt 7:
Die Lampe wurde nun noch mit vier Ketten an die Haken des Decken-Brettes gehängt und das
Anschlusskabel mit der Verdrahtung der Lampe verbunden.

Unsere Eigenbaulampe kam mit allen benötigten Materialen (inkl. 8 Stück dimmbaren OSRAM LED Leuchten) auf ca. 230,- Euro und spendet ein schönes und nach Bedarf auch sehr helles Licht. Um beim Einschalten nicht zu viel Ausleuchtung zu erhalten ist der Dimmer auf 50% programmiert. Das bedeutet, dass unsere Lampe im Normalbetrieb 18 Wh (bei unserer Nutzung ca. 14 kWh pro Jahr) verbraucht.

In Kürze wird es dazu auch noch eine entsprechende Stehlampe geben.

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